https://doi.iow.de/10.12754/msr-2025-0131
doi:10.12754/msr-2025-0131
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Biological assessment of the Baltic Sea 2024

Zettler, Michael Lothar; Dutz, Jörg; Kremp, Anke; Paul, Carolin; Busch, Susanne; Naumann, Michael; Kube, Sandra

Zusammenfassung: 2024 beeinflusste eine Reihe von Einstromereignissen aus der Nordsee die Umweltbedingungen in den verschiedenen Gebieten der westlichen Ostsee. Im Dezember 2023 kam es zu einem mittelgroßen Major Baltic Inflow (MBI), der Anfang 2024 bis in das Tiefenwasser des Arkonabeckens gelangte. Im Januar 2024 folgte ein weiterer Einstrom. Im Juli transportierte dann ein barokliner Einstrom Salzwasser bis in das Arkonabecken, und im Dezember 2024 kam es zu einem weiteren barotropen MBI von schwacher Intensität. Die Sauerstoffkonzentration im Oberflächenwasser wird im Allgemeinen durch die saisonalen Temperaturschwankungen und die Primärproduktion gesteuert. Die höchsten durchschnittlichen Sauerstoffkonzentrationen im Oberflächenwasser der westlichen Ostsee wurden im Februar, März und Mai gemessen und lagen zwischen 8 - 9 ml l-1 gelöstem Sauerstoff. Im Bodenwasser führten die Einstromereignisse im Dezember 2023/Januar 2024 zu einer durchgehend guten Sauerstoffversorgung von der Kieler Bucht bis zum Bornholmbecken in Wassertiefen bis zu 60 m (> 4,5 ml l-1) bis Mai 2024. Während der Sommermonate verringerte sich die bodennahe Sauerstoffkonzentration, sank jedoch nicht unter den ökologisch kritischen Wert von 2 ml l-1. Die Temperatur des Oberflächenwassers (SST) lag in der westlichen Ostsee ganzjährig über dem langjährigen Durchschnitt. Im Winter und Frühjahr lagen die Temparaturen 2 - 3 K über dem Durchschnitt. Auch die Sommertemperatur des Oberflächenwassers war außergewöhnlich warm und erreichte von der Kieler Bucht bis zum Bornholmbecken Werte > 20 °C. Im Vergleich zum langjährigen Mittel waren die SST-Werte in der westlichen Ostsee im Sommer damit ca. 3 K wärmer. Die Temperaturentwicklung im November 2024 spiegelte die herbstliche Abkühlung und die Erosion der saisonalen Sprungschicht in der Oberflächenschicht wider. Von der Kieler Bucht bis zum Bornholmbecken lagen die Oberflächentemperaturen um 2 - 2,5 K über dem langjährigen Mittel. Betrachtet man die Nährstoffdaten des Winters als Reservoir für das Phytoplanktonwachstum des Jahres, so zeigten weder die Nitrat- noch die Phosphatdaten in den Oberflächengewässern der westlichen Ostsee im letzten Jahrzehnt einen signifikanten Trend. Die Oberflächenkonzentrationen von Nitrat und Phosphat im Februar betrugen in der Mecklenburger Bucht 6,43 µmol l-1 bzw. 0,63 µmol l-1 und lagen damit im Bereich der letzten Dekade. Das DIN/DIP-Verhältnis im Oberflächenwasser (Summe der Ammonium-, Nitrat- und Nitritkonzentrationen im Verhältnis zur Phosphatkonzentration) lag im Februar 2024 zwischen etwa 10 mol mol-1 im westlichen Teil und 6 mol mol-1 in der Bornholmsee. Das N/P-Verhältnis zeigte einen abnehmenden Trend von West nach Ost: Kieler Bucht/Mecklenburgische Bucht 9–11 mol mol-1, Arkonasee 6 mol mol-1 und Bornholmsee 5 mol mol-1. Dieses Muster ähnelte der Situation im Vorjahr und bestätigte erneut, dass Stickstoff vom westlichen Teil bis zur zentralen Ostsee ein limitierender Faktor war, wodurch diazotrophe Cyanobakterien gegenüber Primärproduzenten, die auf Nitrat angewiesen sind, im Vorteil waren.
2024 wurden im Februar, März, Mai, August und November an 6 Stationen in der Beltsee (Kieler Bucht, Mecklenburger Bucht) und in der Arkonasee insgesamt 30 Phytoplanktonproben analysiert. Die mittlere jährliche Biomasse im Untersuchungsgebiet betrug 1740 µg l-1. Dieser Wert war mehr als dreimal so hoch wie im Jahr 2023 und etwa doppelt so hoch wie das 20-jährige Mittel. Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet 143 Phytoplankton-Taxa erfasst, wobei die höchste Anzahl an Taxa im Februar (86) und November (87) verzeichnet wurde. Insbesondere die großen Kieselalgen Dactyliosolen fragilissimus und Cerataulina pelagica bildeten eine hohe Biomasse und wurden als die dominierenden Arten im Jahr 2024 identifiziert, gefolgt von der Cyanobakterie Nodularia spumigena. Die saisonale Dynamik der Phytoplanktonverteilung zeigte typische zeitliche Verschiebungen der Frühjahrsblüte von Südwesten nach Nordosten und ausgeprägte Biomassepeaks im Frühjahr, Sommer und Herbst in verschiedenen Gebieten. Die Frühjahrsblüte des Phytoplanktons wurde bereits Anfang Februar im westlichsten Teil des Untersuchungsgebiets (Kieler Bucht) festgestellt und wurde fast ausschließlich von Kieselalgen, insbesondere Skeletonema marinoi, dominiert. Während diese Blüte in der Kieler Bucht im März bereits zurück ging, erreichte sie zu diesem Zeitpunkt in der Mecklenburger Bucht ihren Höhepunkt. Allerdings war die Phytoplankton-Biomasse der Frühjahrsblüte in der Mecklenburger Bucht im Vergleich zu den Februarwerten in der Kieler Bucht deutlich geringer. Weiter östlich, von der Darßer Schwelle bis zur Arkonasee, wurde der Höhepunkt der Frühjahrsblüte im März festgestellt. Dies spiegelt die typische zeitliche Verschiebung der Frühjahrsblüte von Süden nach Norden in der Ostsee wider. Im Gebiet der Darßer Schwelle dominierte der mixotrophe Ciliat Mesodinium rubrum die Frühjahrsgemeinschaft, gefolgt von der Kieselalge Skeletonema marinoi. Im Gegensatz dazu bildeten Dinoflagellaten, vor allem Peridiniella catenata und Mitglieder der Gymnodinales, nach M. rubrum die zweitgrößte Gruppe in der Frühjahrsblüte der zentralen Arkonasee. Weiter östlich in der Arkonasee dominierten Kieselalgen, insbesondere Skeletonema marinoi, das Frühjahrsphytoplankton. Im Mai war die Phytoplanktonbiomasse auf den niedrigsten Wert im gesamten Untersuchungsgebiet gesunken, was das Ende der Frühjahrsblüte widerspiegelte. Im August wurden im gesamten Untersuchungsgebiet von der Kieler Bucht bis zur östlichen Arkonasee recht hohe Phytoplanktonbiomassewerte gemessen, was auf eine Sommerblüte hindeutete. In der Mecklenburger Bucht wurden zu dieser Zeit die höchsten Werte der Phytoplanktonbiomasse des gesamten Gebiets und des gesamten Jahres 2024 gemessen. Diese Blüte wurde gleichermaßen von der Cyanobakterie Nodularia spumigena und der Kieselalge Dactyliosolen fragilissimus dominiert. Im November wurde im östlichen Teil des Untersuchungsgebiets von der Kadetrinne bis zur östlichen Arkonasee eine ausgeprägte Herbstblüte gemessen. Diese Herbstblüte wurde fast ausschließlich von der Kieselalge Cerataulina pelagica dominiert. 2024 wurden im Untersuchungsgebiet 13 potenziell toxische oder schädliche Algen-Taxa registriert (15 Taxa 2023, 8 Taxa 2022). Während die meisten Arten insgesamt nur in geringer Häufigkeit vorkamen, traten Prymnesiales an fast allen Stationen sehr häufig auf und bildeten im Mai im Gebiet der Darßer Schwelle sogar eine Blüte aus. Die Werte des Diatomeen-Dinoflagellaten-Index überschritten im Frühjahr 2024 in der Kieler und Mecklenburger Bucht sowie in der Arkonasee den Schwellenwert für einen guten Umweltzustand. Die Cyanobakterien-Biomasse wurde in einem Langzeitkontext an den sechs Messstationen in der Beltsee und der Arkonasee bewertet. In der Kieler und Mecklenburger Bucht war die Cyanobakterien-Biomasse im Vergleich zu den Vorjahren aufgrund der Häufigkeit von Nodularia spumigena während des Probenahmezeitraums stark erhöht. Offensichtlich fand die Probenahme in der Mecklenburger Bucht im August 2024 direkt während einer Blaualgenblüte statt. Im zentralen und östlichen Arkona Becken lag die mittlere Gesamtbiomasse der Cyanobakterien im August 2024 hingegen weit unter dem 20-jährigen Mittelwert.
Im Jahr 2024 wurde das Zooplankton an fünf Stationen in der Kieler Bucht, der Mecklenburger Bucht und der Arkonasee untersucht. Trotz der Einstromereignisse 2024 war die Anzahl der erfassten Taxa (58) im Vergleich zu historischen Werten während eines MBI (max. 70 Taxa) gering. Die kalten Zuflüsse im Winter erreichten die Arkonasee, hatten jedoch aufgrund der geringen Abundanz und Aktivität des Zooplanktons nur geringen Einfluss auf die Artenzahl. Die Zuflüsse im Frühjahr und Sommer beschränkten sich weitgehend auf die Beltsee, hatten jedoch insbesondere in der Mecklenburger Bucht größere Auswirkungen. Hier überlagerte ausströmendes Brackwasser das salzige Bodenwasser, und die daraus resultierende Mischung aus Brackwasser- und marinen Arten erhöhte die Artenzahl auf 32–35. Verantwortlich für diesen Anstieg waren verschiedene meroplanktische Larven, stenohaline Copepoda-Arten und eine Reihe von Hydrozoa, die typischerweise mit Salzwassereinströmen in Verbindung stehen. Im Herbst nahm die Artenvielfalt, insbesondere in der Kieler Bucht, deutlich ab. Dies ist eventuell auf die hohen Sommertemperaturen zurückzuführen, da die meisten der angetroffenen Arten thermophil sind. Gleichzeitig war eine ungewöhnlich hohe Häufigkeit von Oithona in der Beltsee zu sehen. Zwei der während der warmen Jahreszeit angetroffenen Arten werden als nicht heimische Arten (NIS) klassifiziert – die Copepoden-Art Acartia tonsa und die Cladoceren-Art Penilia avirostris. Mit Acartia hudsonica wurde eine weitere NIS im Frühjahr in der Beltsee gefunden. Hierbei handelt es sich aber um einen Einzelfund. Die Zusammensetzung des Zooplanktons wurde in der Beltsee im Jahresmittel von Copepoden dominiert. Dies ist eine typische Situation, die auf den geringen Einfluss von Brackwasser zurückzuführen ist. In der Arkonasee hingegen ging die ungewöhnliche Dominanz der Copepoda in den Jahren 2019–2023 im Jahr 2024 zurück, dafür waren 2024 zunehmende Bestände von Cladocera zu verzeichnen, die in diesem Gebiet üblicherweise häufig vorkommen. Die Häufigkeit der Rädertierchen blieb hingegen auf einem historisch niedrigen Niveau. Die saisonale Dynamik und die Zusammensetzung des Zooplanktons in der Kieler Bucht und der Mecklenburger Bucht waren wie üblich sehr ähnlich. Die Winter- und Frühjahrsbestände waren etwas kleiner als üblich und wurden von Copepoda und Meroplankton dominiert, welches sich durch einen hohen Anteil an Bryozoenlarven auszeichnete. Im Mai stieg die Zooplanktonabundanz über den langjährigen Mittelwert und bestand größtenteils aus Copepoda verschiedener Gattungen wie Temora, Centropages, Acartia und Pseudocalanus. Die beiden letztgenannten Gattungen waren in der Mecklenburger Bucht generell häufiger als in der Kieler Bucht. Im Sommer war die Abundanz gering, was hauptsächlich auf die geringen Bestände an Meroplankton zurückzuführen war. In der Gruppe der Copepoda, die normalerweise die Fauna dominieren, überwogen thermophile Arten wie Acartia tonsa und Oithona. Oithona erreichte im Herbst eine ungewöhnlich hohe Abundanz. Die saisonale Dynamik des Zooplanktons in der Arkonasee unterschied sich deutlich von der Beltsee, da das Gebiet 2024 unter starkem Brackwassereinfluss stand, unter dem die Dominanz der Copepoda typischerweise weniger ausgeprägt ist. Hier waren die Winterbestände geringer als üblich, und neben den Copepoda hatten die Appendikularia und das Meroplankton einen größeren Anteil an der Gemeinschaft. Im Frühjahr nahmen Cladocera und Rotifera zusammen mit den Copepoda-Gattungen Pseudocalanus und Acartia zu. Im August trat zum ersten Mal seit 2022 ein typisches Maximum der Cladocere Bosmina auf. Oithona war nur im Herbst sehr häufig, aber die ungewöhnlichen Maxima, die in der Beltsee auftraten, blieben aus. Die langfristige Veränderung der jährlichen mittleren Abundanz der wichtigsten Zooplanktongruppen – Copepoda, Cladocera und Rotifera – zeigte innerhalb der drei großen Becken einen unterschiedlichen Trend. In der Kieler Bucht und der Mecklenburger Bucht stieg die Copepodenpopulation 2024 über den langfristigen Durchschnitt, während sie in der Arkonasee weiter zurückging. In allen Gebieten erholte sich die Cladocera-Population nach einer Reihe von Jahren mit geringer Abundanz und erreichte wieder ihren langfristigen Durchschnitt. Im Gegensatz dazu scheinen die Rotifera in allen Gebieten zu verschwinden.
Im Herbst 2024 konnte die Beprobung des Makrozoobenthos an allen acht Stationen entlang der deutschen Ostseeküste erfolgen, beginnend in der Kieler Bucht über die Mecklenburger Bucht, die Darßer Schwelle, das Arkona Becken bis hin zur Pommernbucht. Für die meisten Stationen steht ein umfangreicher Datensatz von Herbstbeprobungen seit 1980 für die Langzeitanalyse zur Verfügung. Die insgesamt 145 Arten, die im Jahr 2024 im Makrozoobenthos gefunden wurden, stellen eine relativ hohe Vielfalt dar. Die Anzahl der Arten, die jeweils an den acht Messstationen gefunden wurden, schwankte zwischen 9 und 82. Im Vergleich zum langjährigen Mittel waren die Artenzahlen im Fehmarnbelt und in der Mecklenburger Bucht signifikant reduziert. In der Kieler Bucht, an der Darßer Schwelle, in der Arkonasee und in der Pommernbucht wurde eine erhöhte Diversität beobachtet. An einigen Stationen wurden neue Arten (die in den letzten 20 Jahren an diesen Stationen nie beobachtet wurden) gefunden. Allerdings war 2024 keine neue Art für das Untersuchungsgebiet festgestellt worden. Die Nacktschnecke Philine punctata scheint sich vermehrt auszubreiten und ist seit ihrem ersten Nachweis in der Kieler und Mecklenburger Bucht im Vorjahr inzwischen bis zur Darßer Schwelle verbreitet. Durch die Messwerte der 5 Messkampagnen des IOW konnte kein Sauerstoffmangel im Untersuchungsgebiet festgestellt werden (vgl. oben). Es besteht jedoch der Verdacht, dass zumindest der Fehmarnbelt und Teile der Mecklenburger Bucht im Zeitraum August/September von einem Defizit betroffen waren. Das machte sich in der stark reduzierten Diversität und Dichte der angetroffenen benthischen Arten bemerkbar. Je nach Region reichten die Abundanzen von 112 bis 8421 Ind. m-2 und die Biomasse (aschefreies Trockengewicht) von 1,3 g m-2 bis 30,1 g m-2. Am Beispiel der Station N1 (Fehmarnbelt) führten wir eine Langzeitanalyse der letzten 3 Jahrzehnte durch. Dargestellt wird die langfristige Entwicklung von Artenzahl, Abundanz und Biomasse. Zur Einordnung der Ergebnisse wurden auch die Sauerstoff- und Salzgehaltswerte am Boden über diesen Zeitraum ausgewertet und teilweise dargestellt. Anhand ausgewählter Arten (Diastylis rathkei und Abra alba) wird exemplarisch gezeigt, welche Veränderungen stattgefunden haben und welchen Einfluss sie auf das Ökosystem haben können. Zum dritten Mal (nach 2021) wurden die Langzeitdaten zur Berechnung des Benthic Quality Index (BQI) und damit auch des ökologischen Zustands herangezogen. Die Hälfte der Stationen befand sich im Laufe der Jahre in einem „guten“ Zustand. Drei sind im Laufe der Jahre immer als „schlecht“ bewertet worden, eine weitere zwischen "schlechtem" und „gutem“ Zustand. An den acht Messstationen wurden insgesamt 22 Arten der Roten Liste Deutschlands (Kategorien 1, 2, 3 und G) beobachtet. Hervorzuheben wären hierbei neben regelmäßig anzutreffenden Arten wie beispielsweise Arctica islandica und Arten der Gattung Astarte, auch etwas seltener zu beobachtende Taxa wie Halitholus yoldiaearcticae und Euchone papillosa. Aporrhais pespelecani, Tritia reticulata und Scalibregma inflatum traten wie im Vorjahr ebenfalls auf. Mit 10 war die Zahl der invasiven benthischen Arten genauso hoch wie im Vorjahr. Alle Arten waren bereits aus den Vorjahren bekannt. Mya arenaria und Amphibalanus improvisus sind seit mehr als hundert Jahren in der südlichen Ostsee häufig anzutreffen. Vier Polychaetenarten (Alitta succinea, Marenzelleria neglecta, M. viridis und Aphelochaeta marioni) wurden in den letzten Jahren regelmäßig bei Probenahmen gefunden. Die dekapoden Krebse Rhithropanopeus harrisii und Palaemon elegans treten regelmäßig in den Messkampagnen auf. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Muschel Rangia cuneata, die 2017/2018 erstmals in unserem Untersuchungsgebiet beobachtet wurde, kommt vor allem in den Brackgewässern von Bodden und Haffen vor, wird aber auch zunehmend auf der Oderbank gefunden. In den letzten zehn Jahren haben wir an unseren acht Messstationen insgesamt 16 nicht-einheimische Arten (NIS) gefunden. Der langfristige Trend der letzten 10 Jahre bei den Ankünften lag bei 0,7 NIS pro Jahr.

Summary: In 2024, a series of inflow events from the North Sea affected the environmental conditions in the different basins of the western Baltic Sea. In December 2023, there was a medium-sized Major Baltic Inflow (MBI) event, which reached the deep waters of the Arkona Basin in early 2024. This was followed by another inflow in January 2024. In July, a baroclinic inflow transported highly saline water into the Arkona Basin and in December 2024 another barotropic MBI of weak intensity occurred. The oxygen concentration in surface water is in general controlled by the seasonal changing temperature and primary production. The highest average oxygen concentrations in surface waters of the western Baltic Sea were observed in February, March and May and ranged between about 8 - 9 ml l-1 dissolved oxygen. In the bottom water, the Major Baltic Inflow events of December 2023/January 2024 resulted in a consistently good oxygen supply from Kiel Bight to Bornholm Basin in water depths down to 60 m (> 4.5 ml l-1) up to May 2024. During the summer months, oxygen concentrations decreased but did not fall below the ecological critical value of 2 ml l-1. The temperature of the surface waters was higher than the long-term average in the western Baltic Sea. The winter and spring water temperatures were about 2 - 3 K above the long-term average. Summer temperature of the surface water was exceptional warm and reached values above 20 °C from Kiel Bight to Bornholm Basin. Compared to the long-term mean, the SST values were 3 K warmer in the western Baltic Sea. The general temperature distribution in November 2024 reflected the autumnal cooling and the erosion of the seasonal thermocline in the surface layer. From the Kiel Bight to Bornholm Basin surface temperatures were 2 - 2.5 K higher than the long-term mean. Considering the winter nutrient data as reservoir for the phytoplankton growth of the year, neither nitrate nor phosphate data showed a significant trend in surface waters of the western Baltic Sea during the last decade. The February surface concentrations of nitrate and phosphate were 6.43 µmol l-1 and 0.63 µmol l-1 respectively in Mecklenburg Bight and thus within the decadal range. The surface water DIN/DIP ratio (sum of ammonium, nitrate, and nitrite concentrations versus the phosphate concentration) ranged between about 10 mol mol-1 in the western part and 6 mol mol-1 in the Bornholm Sea in February 2024. The N/P ratio showed a decreasing trend from west to east: Kiel Bight/Mecklenburg Bight 9 - 11 mol mol-1, Arkona Sea 6 mol mol-1 and Bornholm Sea 5 mol mol-1. The distribution pattern is similar to the situation in the previous year and confirmed again that nitrogen was a limiting factor from the western part up to the Baltic Proper, giving diazotrophic cyanobacteria an advantage compared to primary producers that depend on nitrate.
In February, March, May, August, and November 2024, a total of 30 phytoplankton samples were analyzed at six stations in the Belt Sea (Bay of Kiel, Bay of Mecklenburg) and the Arkona Sea. The mean annual biomass in the study area was 1740 µg l-1. This value was more than 3 times higher than in 2023, and about twice as hight as the 20-year mean. A total of 143 phytoplankton taxa was recorded in the study area, with the highest number of taxa recorded in February (86) and November (87). In particular, the large diatoms Dactyliosolen fragilissimus and Cerataulina pelagica build up a high biomass and were identified as the most dominant species in 2024, followed by the cyanobacteria Nodularia spumigena. The seasonal dynamics of phytoplankton distribution showed typical time shifts of the spring bloom from southwest to northeast and pronounced biomass peaks in spring, summer and autumn in different areas. The spring bloom of phytoplankton was already detected in the beginning of February in the most western part of the study area (Bay of Kiel) and nearly exclusively dominated by diatoms, particularly Skeletonema marinoi. While this bloom already had declined in the Bay of Kiel in March, it reached its peak in the Bay of Mecklenburg at that time. However, the phytoplankton biomass of the spring bloom was much lower in the Bay of Mecklenburg compared to the February values in the Bay of Kiel. Further east, from Darss Sill to the Arkona Basin, spring bloom peak was detected in March, reflecting the typical south-to-north progression of the spring bloom across the Baltic Sea basins. At Darss Sill the mixotrophic ciliate Mesodinium rubrum dominated the spring community, followed by the diatom Skeletonema marinoi. In contrast, dinoflagellates - primarily Peridiniella catenata and members of Gymnodinales - comprised the second most abundant group after M. rubrum in the spring bloom of the central Arkona Basin. Further east in the Arkona Basin, diatoms, particularly Skeletonema marinoi, dominated the spring phytoplankton. In May, phytoplankton biomasshad decreased to lowest values in the entire study area, reflecting the end of the spring bloom period. In August quite high values of phytoplankton biomass were measured across the entire study area from the Bay of Kiel to the eastern Arkona Basin, indicating a summer bloom event. In the Bay of Mecklenburg, the highest phytoplankton biomass values of the entire area and entire year 2024 were measured. This bloom was equally dominated by the cyanobacteria Nodularia spumigena and the diatom Dactyliosolen fragilissimus. In November a pronounced autumn bloom was measured in the eastern part of the study area from Kadet Trench to the eastern Arkona Basin. This autumn bloom was almost exclusively dominated by the diatom Cerataulina pelagica. In 2024, 13 potentially toxic or harmful algal taxa were recorded in the study area (15 taxa in 2023, 8 taxa in 2022). Whereas most of the species occurred in overall low abundances, Prymnesiales reached high abundances at almost all stations and even bloom concentration in May in the Darss Sill area. The values of the diatom-dinoflagellate index exceeded the good environmental status threshold in the Bays of Kiel and Mecklenburg and in the Arkona Sea in spring 2024. The annual cyanobacteria biomass in the study area was assessed in a long-term context at the six monitoring stations in Belt Sea and Arkona Basin. In the Bays of Kiel and Mecklenburg, cyanobacterial biomass was strongly enhanced compared to previous years due to high abundance of Nodularia spumigena during sampling period. Apparently, the sampling in Mecklenburg Bay took place in August 2024, right during a cyanobacteria bloom. In the central and eastern Arkona Basin, in contrast, the mean total cyanobacteria biomass was far below the 20-years mean value in August 2024.
The zooplankton was monitored on 5 stations in the Bay of Kiel, the Bay of Mecklenburg and the Arkona Basin in 2024. Despite the inflows, the number of 58 recorded taxa in 2024 was low compared to historical values during major Baltic inflows (max. 70 taxa). The cold inflows during winter reached the Arkona Sea, but had as expected only little influence on the species number due to the low abundance and low activity of the zooplankton. The spring and summer inflows were largely confined to the Belt Sea, but had a larger impact, particularly in the Bay of Mecklenburg. Here, outflowing brackish water was overlaying the salty bottom water and the resulting mix of brackish and marine species elevated the species number to 32-35. Diverse meroplanktonic larvae, stenohaline copepod species and a number of hydrozoans typically associated with inflows were responsible for this increase. The diversity was reduced in the autumn, particularly in the Bay of Kiel, which likely reflects the high summer temperatures since most of the species encountered were thermophilic. This was associated with an unusual high abundance of Oithona in the Belt Sea. Two of the species encountered during the warm season are classified as non-indigenous species (NIS) – the copepod Acartia tonsa and cladoceran Penilia avirostris. Another NIS – the copepod Acartia hudsonica – was observed as single observation during May in the Belt Sea. The annual mean composition of the zooplankton was dominated by copepods in the Belt Sea. This is a typical situation owed to the low influence of brackish water in the surface. In the Arkona Sea, however, the unusual abundance of copepods during 2019-2023 was reduced in 2024 due to increasing stocks of cladocerans, typically common in the area. The abundance of rotifers, however, remained on a historically low level. The seasonal dynamics and the composition of the zooplankton in the Bay of Kiel and the Bay of Mecklenburg was as usual very similar. The winter and spring stocks were slightly lower than usual and dominated by copepods and meroplankton, which was characterized by a high percentage of bryozoan larvae. In May, the zooplankton increased to a concentration above the long-term mean and consisted largely of copepods of the diverse genera such as Temora, Centropages, Acartia and Pseudocalanus. The latter two genera had a higher contribution to the copepod stock in the Bay of Mecklenburg than in Bay of Kiel. The summer abundance was low, mainly due to low stocks of meroplankton. While copepods typically dominate the fauna, thermophilic species such as Acartia tonsa and Oithona dominated. Oithona achieved an unusual high abundance in autumn. The seasonal dynamics of the zooplankton in the Arkona Sea differed from the Belt Sea because the area was under strong brackish influence in 2024 and the dominance of copepods was less pronounced, which is typical for the brackish water. Winter stocks were lower than usual and apart from copepods, appendicularians and meroplankton showed a larger contribution to the community in winter. In spring, cladocerans and rotifers increased together with the copepod genera Pseudocalanus and Acartia. In August, a typical maximum of the Cladocera Bosmina occurred for the first time since 2022. Oithona was only abundant in autumn, but the unusual maxima occurring in the Belt Sea were lacking. The long-term change in the annual mean abundance of the major groups of the zooplankton – copepods, cladocerans and rotifers – displayed a divergent trend within the three major basins. In the Bay of Kiel and the Bay of Mecklenburg, copepods increased above the long-term mean while they continued to decline in the Arkona Sea. In all areas, however, Cladocera recovered from a series of years with low abundance and occurred at their long-term mean concentrations. In contrast, rotifers seem to disappear in all areas.
In autumn 2024, macrozoobenthos sampling was carried out at all 8 (eight) stations along the German Baltic Sea coast, starting in the Bay of Kiel and extending to the Bay of Mecklenburg, the Darss Sill, the Arkona Basin and the Pomeranian Bay. For most stations, a comprehensive dataset of autumn sampling since 1980 is available for long-term analysis. The total of 145 species found in the macrozoobenthos in 2024 represented a relatively high diversity. The number of species found at each of the eight monitoring stations varied between 9 and 82. Compared to the long-term average, the number of species was significantly reduced in the Fehmarnbelt and Bay of Mecklenburg. Increased diversity was observed in the Bay of Kiel, the Darss Sill, the Arkona Sea and the Pomeranian Bay. New species (which had never been observed at these stations in the last 20 years) were found at some stations. However, no new species was detected for the study area in 2024. The nudibranch Philine punctata appears to be spreading and, since its first detection in the Bays of Kiel and Mecklenburg in the previous year, has now spread as far as the Darss Sill. No oxygen deficiency could be detected in the study area based on the measured values from the 5 measurement campaigns. However, it is suspected that at least the Fehmarnbelt and parts of the Bay of Mecklenburg were affected by a deficit in the period August/September. This was noticeable in the greatly reduced diversity and density of the benthic species encountered. Depending on the region, the abundances ranged from 112 to 8421 ind. m-2 and the biomass (ash-free dry weight) from 1.3 g m-2 to 30.1 g m-2. Using the example of station N1 (Fehmarnbelt), we carried out a long-term analysis of the last 3 decades. The long-term development of species numbers, abundance and biomass is shown. To categorise the results, the oxygen and salinity values at the bottom over this period were also analysed and partially presented. Selected species (Diastylis rathkei and Abra alba) are used as examples to show what changes have taken place and what impact they may have on the ecosystem. For the third time (after 2021), the long-term data were used to calculate the Benthic Quality Index (BQI) and thus also the ecological status. Half of the stations have been in ‘good’ status over the years. Three have always been assessed as ‘poor’ over the years, another one between “poor” and ‘good’ status. A total of 22 species on the German Red List (categories 1, 2, 3 and G) were observed at the eight monitoring stations. In addition to regularly encountered species such as Arctica islandica and species of the genus Astarte, somewhat less frequently observed taxa such as Halitholus yoldiaearcticae and Euchone papillosa should also be emphasised. Aporrhais pespelecani, Tritia reticulata and Scalibregma inflatum also occurred as in the previous year. At 10, the number of invasive benthic species was the same as in the previous year. All species were already known from previous years. Mya arenaria and Amphibalanus improvisus have been common in the southern Baltic Sea for more than a hundred years. Four polychaete species (Alitta succinea, Marenzelleria neglecta, M. viridis and Aphelochaeta marioni) have been regularly found during sampling in recent years. The decapod crustaceans Rhithropanopeus harrisii and Palaemon elegans occur regularly in the sampling campaigns. The bivalve Rangia cuneata, which originally comes from North America and was first observed in our study area in 2017/2018, is mainly found in the brackish waters of Bodden and Haffen, but is also increasingly found on the Oderbank. In the last ten years, we have found a total of 16 non-indigenous species (NIS) at our eight monitoring stations. The long-term trend in arrivals over the last 10 years has been 0.7 NIS per year.

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